Buttendorf (fränkisch: Buddndoaf) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern). Buttendorf liegt in der Gemarkung Weinzierlein.
Geographie
Das Kirchdorf ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Gegen Norden fällt das Gelände in das Biberttal ab. 0,5 km westlich des Ortes liegt der Buttendorfer Wald, 0,5 km südlich das Waldgebiet Im Sand. Unmittelbar östlich befindet sich der Rehbühl (351 m ü. NHN). Die Kreisstraße FÜ 15 führt nach Roßtal (2,1 km südöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2245 bei Ammerndorf (1,5 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neuses (0,8 km nördlich).
Geschichte
1132 wurden im Stiftungsbrief des Klosters Heilsbronn die Zeugen „Gernot und Rudolf von Buttendorf“ erwähnt. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Die Herren von Buttendorf gehörten dem Geschlecht derer von Leonrod an. Zwei Drittel des großen Zehnt in Buttendorf waren zu dieser Zeit ein Reichslehen derer von Buttendorf/Leonrod, während ein Drittel an das Hochstift Bamberg ging. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Buoto, der Personenname des Siedlungsgründers.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buttendorf 17 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (zwei Höfe, zwei Halbhöfe, acht Güter, zwei Häuser, Gemeindehirtenhaus), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (ein Hof, ein Gütlein) und der Nürnberger Eigenherr von Grundherr (ein Gut). 1799 gab es im Ort 16 Anwesen, von denen 13 ansbachisch und drei nürnbergisch waren.
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Buttendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weinzierlein und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weinzierlein zugeordnet. 1 Anwesen unterstand in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1822 bis 1835 dem Patrimonialgericht Boxdorf.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Buttendorf am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.
Boden- und Baudenkmäler
- Turmhügel Buttendorf
- evangelisch-lutherische Filialkirche St. Aegidius
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Buttendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 517–518 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 76–77.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 107 (Digitalisat). Ebd. S. 234–235 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Buttendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 322 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 20–21.
Weblinks
- Buttendorf, 850 Jahre Buttendorf und St. Ägidius/St. Jakobs-Kapelle auf der Website heimatverein-rosstal.de
- Buttendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Buttendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Buttendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten



